Eine tolle Sache ist ja die Bürokratie. Andere haben Glück und müssen sich nur mit der französischen Bürokratie rumschlagen, aber mich trifft die volle Breitseite: Indonesische Bürokratie.
Das mit dem Visum habe ich ja früher schonmal erwähnt, aber daß es so schlimm werden wird, hätte ich mir nicht ausmalen können.
Also, von vorne: Ein Visum für Indonesien zu beantragen geht im Prinzip ganz einfach: fülle die richtigen Formulare aus, halte dich an alle Anweisungen, bekomme ein Visum, reise ein.
Am Wochendendsonntag war es endlich so weit: ich habe meinen zweiten Betreuer, Made (sprich: “Madi”) kennengelernt. Er ist Indonesier und wohnt mit seiner Familie in Bielefeld und promoviert an der dortigen Uni. Er kommt von der Universitas Gunadarma und hat auch noch viele Verbindungen dorthin. Außerdem war der andere Betreuer, Andreas, auch da.
Um den Tag richtig nutzen zu können bin ich schon früh, sehr früh aufgestanden, um 7:07 Uhr ging der Zug nach Köln, gegen 10:30 war ich dann in Bielefeld, wo ich von Made mit Sohn und Andreas empfangen wurde.
Es gab viel zu tun am Wochenende, deswegen auch keine Einträge. Teilweise mangels Internet und teilweise mangels Zeit.
Kommen wir also zum ersten Streich: der Umzug. Oder eher gesagt: Auszug. Freitags ging es schon los, ich habe ein paar Umzugskisten vollgepackt mit dem Krams aus meinem Zimmer, soweit es ging und man an die Regale hinterm Schreibtisch rankam.
Zimmer ausräumen dauert immer länger als man denkt, und man braucht mehr Kisten als man denkt, insbesondere für die Sachen, die auf einen 80x120cm großen Schreibtisch draufpassen.
Beim Kistenpacken fallen viele Sachen an, die nicht in Kisten, sondern in Tonnen gepackt werden, speziell die Altpapiertonne. Tonnenweise Altpapier kommt da rein, und zum Glück ist sie grade gestern geleert worden, nur eine Bildzeitung (Pfui!) lag am Tonnenboden.
So ein riesiger Papierstapel ist das, was bleibt nach einer niedrigen zweistelligen Zahl an Studiensemestern und weg kann.
Ganz unten (und ein paar in der Mitte) in bunt: Übungen, wo ich Tutor war, für jedes Semester ein praktischer Sammelhefter, der sich nach und nach mit Übungen und Musterlösungen (wichtig für Tutoren) füllt.
Dinge die nicht einfach sind:
Onlinebanking
Copyshop finden
bar bezahlen
Briefmarken richtig aufkleben
Kurz: das schwierigste am Visum beantragen ist, das ganze abzuschicken.
Heute sollte es soweit sein: ich hatte alle Unterlagen zusammen für das Visum, das Anschreiben war geschrieben und auch sonst war ich fertig.
Nun fehlte noch die Visumsgebühr, die muß überwiesen werden und der Kontoauszug mit dem Antrag mitgeschickt werden. Ich habe mich für die Premium-Variante Mehrfacheinreise-Visum entschieden, so kann ich z.
Wie oft habe ich diesen Satz in den letzten Wochen gesagt? Es gilt, ca. fünf Zeitschriftenabonnements abzubestellen bzw. umzuleiten, Mitgliedschaften bei diversen Vereinigungen und Instituten mitzuteilen, die Post doch ab sofort bitte an eine andere Adresse (zu den Eltern) zu senden. Und beim Aufräumen fällt einem immer noch was in die Hand, was auch noch umgemeldet werden muß. Hoffentlich vergesse ich nichts … aber meine Mitbewohner können mir dann ja mitteilen, wenn noch was gekommen ist.
Von meinen Freunden: Zum Abschied eine große Kiste mit vielen nützlichen Dingen drinnen, die man in Indonesien so brauchen kann. Nach und nach werde ich bis zu meiner Abreise hier jeden Tag einen Gegenstand vorstellen.
Zuerstmal die Kiste an sich: Außen drauf sind die Wappen und Fahnen verschiedener Städte und Ländern. Das schwarz-rot-goldene ist die Fahne von Deutschland, die rot weiße ist sowohl die Landesflagge von Hessen als auch die Flagge Indonesiens, welche gemeint ist, weiß ich nicht … Das Wappen mit Stern, Hufeisen und Hippe ist dasjenige von (Seeheim)-Jugenheim, das Wappen mit Krone, Löwe und Lilie ist das von Darmstadt.