Jetzt bin ich schon seit drei Tagen krank. So lange am Stück krank war ich schon seit -- hmm, 10 Jahren? -- nicht mehr, keine Ahnung, wann ich mal länger als einen Tag krank war. Ich bin aber nicht der einzige, reihenweise sind großte Teile der Bali-Urlauber wie Fliegen in die Betten gefallen -- sagt man das so? Wir darben jetzt vor uns hin, ernähren uns von Ginger-Milch-Tee-Ei-Aufguß und “Nellco Special”, Sirup gegen Husten.
Um indonesisch zu lernen braucht man nicht viel, die Sprache ist sehr einfach aufgebaut, auch die Aussprache ist recht einfach. Für Neuankömmlinge in Indonesien hier eine kleine Liste der wichtigsten Wörter und Redewendungen, um ersten Kontakt aufzubauen. Auch wenn man nicht sehr viel indonesisch kann, die Einheimischen freuen sich, wenn man ein paar Wörter ins (englische/deutsche/sonstwie) Gespräch einfließen läßt.
Die Wörter werden (fast) alle auf der letzten Silbe betont, das R wird gerrrrollt und das L wird wie im englischen ausgesprochen, bei den Vorsilben ter-, per-, ber-, ker- und ähnlichen wird das e nicht gesprochen, es wird dann zu tr-, pr-, br-, kr-.
Andreas hat es getan: zum ersten Mal Ojek und Angkot gefahren. Als er letztes Mal hier war ist er immer Taxi gefahren (kostet hier fast nichts), aber dieses Mal habe ich ihn überredet, mal was neues auszuprobieren.
Ojek und Angkot sind hier die “untersten” Ebenen des Personennahverkehrs. Ojek ist ein Motorrad/Motorroller, der bis zu eine Person befördern kann, die Fahrt für die ca. 800 Meter von Taman Puspa bis zur nächsten Straße kostet 4.
In diesem Multikulturellen Land ist man vor nichts sicher, ich dachte, bei > 90% Muslimen in Jakarta is nix mit Weihnachten. Falsch gedacht, hier wird einfach jedes Fest gefeiert, und alle machen mit. Sehr praktisch eigentlich, bei 4-5 großen Religionen gibts dann eine Menge freie Tage Da Andreas grade zu besuch ist, haben wir mit Didi und seiner Freundin einen kleinen Ausflug gemacht, in eine Mall in Jakarta, Name habe ich schon wieder vergessen …
Der Urlaub ist vorbei, der Alltag geht weiter. Wieder in Depok, an der Uni. Vormittags einen Vortrag angehört, nachmittags gearbeitet.
Dann wieder Angkot und Ojek nach Hause fahren, Stau und Smog. In Bali war es schöner. Wobei es hier nicht so voll mit besoffenen Australiern in Bintang-Pilsener-Hemden und Verkäufern, die einem was andrehen wollen, ist. Das wiederum ist besser hier als in Bali.
Nachdem wir gestern endlich in Jakarta gelandet sind, mit 1-2 Stunden Verspätung, waren nicht genug Autos zum Abholen da, so daß wir einen Wagen mit Fahrer gemietet haben, der uns nach Depok, nach Hause bringt.
Abwarten und Kaffee trinken. Lecker indonesischen Kaffee natürlich.
Das Warten heute ist bedingt durch unsere Abreise. Das Programm: 8 Uhr Koffer abgeben, dann Freizeit bis um 15 Uhr, um 16 Uhr Abfahrt zum Mittagessen und um 19 Uhr Heimflug. Soweit die Theorie, in der Praxis gilt die Regel: je später die Ereignisse, desto größer die Verspätung. Also ist mal wieder tunggu angesagt, eine der zehn Top-Vokabeln in Bahasa Indonesia.
Unser Gepäck:
Damit wären die verschiedenen Namen der drei Millionen Einwohner aufgezählt, mehr gibt es nicht. Der oder die Erstgeborene heißt Wayan, der oder die zweite Made und so weiter. Für Männer gibt es noch den Zusatz “I” und für Frauen “Ni”. Ni Nyoman wäre also das dritte Kind der Familie, ein Mädchen. Oder auch das siebte, denn nach dem vierten geht es wieder von vorne los. Und Nachnamen gibt es anscheinend nicht, so daß hier alle irgendwie gleich heißen.
Habe ich behauptet, der gestrige Tag wäre anstrengend und sehenswert? Da wußte ich noch nicht, daß heute noch anstrengender ist, und noch sehenswerter. Soo viele schöne Orte haben wir heute besichtigt -- eigentlich ist das unbeschreiblich und man muß selbst dort gewesen sein, um die, hmm, Magie könnte man fast sagen, die von diesen Orten ausgeht, zu begreifen.
Ich kann hier (leider) nur mit ein paar Bildern dienen, die ein bißchen die Phantasie anregen kann, aber das wahre Erlebnis kann das nicht ersetzen.
Heute ein anstrengender Tag … lange unterwegs von morgens bis abends, daher nicht so viel Text, dafür um so mehr Bilder.
Das schönste Bild gleich mal zu Beginn, die restlichen gibts nach dem Klick auf “weiterlesen”.
Der Baratan-Tempel in Bedugul:
Die erste Station war “Joger”, ein Universal-Einkaufsladen-Schnäppchen-Paradies. Anscheinend sowas wie eine Kultmarke hier. Grabbeltische mit Kleidung und im Vorraum gibts Souveniers aller Art.
Weiter gehts, lange Strecke zu fahren, nach Bedugul.
Der erste Tag fing an mit verschlafen. Mein Zimmergenosse Teddy hat zwar den Wecker auf 6:30 gestellt, das bringt aber nicht so sehr viel, wenn man die Zeit noch auf Jakarta-Zeit hat und nicht auf Bali-Zeit umstellt. Also wurden wir nicht vom Wecker sondern um 7:15 durch lautes Klopfen an die Tür geweckt. Hmm … um 8 Uhr sollte es losgehen, dann mal schnell mit Duschen. Beim Frühstück waren wir immerhin nicht die letzten, anscheinen gilt hier wieder indonesische Zeit (solange es noch nicht neun Uhr ist, ist es acht Uhr).