Kirchengang

Ana hat mich für heute in ihre Kirche eingeladen, die “Cereja Bethel Indonesia”, eine protestanische Gemeinde. Wie sich das für einen Kirchenbesuch gehört sind wir recht früh losgefahren, um 9 Uhr fing der Gottesdienst an, wir waren -- hehe, Stau, man soll es nicht glauben, auch Sonntags morgens -- etwas spät dran, der Gottesdienst lief schon.

 

Der Ablauf ist grob gesehen der gleiche wie bei uns: Singen, Predigt, Singen, Bibellesung, Singen, Fürbitten, Singen, Abendmahl, Singen; ob die Reihenfolge ganz so war, weiß ich nicht. Nur die Ausgestaltung ist etwas anders.

 

Wenn man die Kirche betritt sieht es schon mal ganz anders aus: alles ist voll, bis auf den letzten Platz, auch die Tribüne ist voll. Naja, fast, in der ersten Reihe finden wir noch Plätze. Toll, wieder mal erste Reihe sitzen.

Der Gesang ist schon in vollem Gange, und auch in voller Lautstärke. Auf der Bühne ist volles Programm: Schlagzeug, E-Gitarre, E-Baß, mehrere Keyboards, ein Vorsänger und verschiedene weitere Sänger und ein Chor. Es gibt eine Kamera, die das Geschehen filmt und auf eine große Leinwand auf der Bühne projeziert, hier werden bei den Liedern die Texte eingeblendet. Sehr praktisch, so kann ich mitsingen, auch wenn ich von den Liedern nicht alles verstehe. Tahun bedeutet Herr oder Gott, Yesus ist Jesus. Andere Lieder waren auf englisch, da war es einfacher mit dem Verständnis. Bei manchen Liedern haben Tänzerinnen in weiß-roten Kleidern und mit Tamburinen den Gesang begleitet und eine Art Ballett getanzt.

Der Prediger auf der Bühne hat nicht wie bei uns üblich gelangweilt seine Rede vorgelesen, er hat vielmehr geschrien und geflüstert, ist hin- und hergelaufen und hat das Publikum zum Mitsprechen animiert, es gab viele “Halleluja” und “Amen” Rufe während der Predigt, hat mich an den Gottesdienst erinnert, den ich in Amerika vor einigen Jahren erlebt habe. Es gab nicht nur einen Prediger, sondern insgesamt vier Personen, die die verschiedenen Teile gestaltet haben, ich weiß nicht, ob es Prediger waren oder ob einer von ihnen ein Pfarrer war.

Die Gemeindemitglieder haben zum Beten die Hände gen Himmel gestreckt und geklatscht und laut gerufen, überhaupt waren sie sehr lebhaft und einbezogen in den Ablauf. Die Musik hat ihr übriges dazu beigetragen, daß der Gottesdienst sehr schwungvoll war.

Später kamen zwei Mütter mit ihren Babys nach vorne, außerdem ein älterer Mann. Sie wurden von einem der Prediger gesegnet, er legte ihnen die Hand auf, und die Gemeinde betete für sie.

Zum Abendmahl wurden Tabletts herumgereicht, auf denen Oblaten und kleine Plastiktrinkgefäße waren, die man sich nehmen konnte. Es folgte die übliche Zeremonie des Abendmahles, nur eben etwas lebhafter von Seiten des Publikums, wieder mit Haleluja, dann wurde die Oblate gebrochen: Knacken in der Stille, und der Schluck Traubensaft (vermute ich) getrunken.

 

Insgesamt ein sehr interessantes Erlebnis, leider habe ich wie so oft nicht verstanden, um was es in den Reden geht, daher waren die Teile für mich langweilig. 

Trackbacks

  1. Santo Thomas It ist Sunday, and I have been again to curch. This time to a catholic one, to compare to others. Niar and her sister Happy picked me up at quarter to eight, we went to the late worship at eight o’clock. Early worhship is at six … The church is just ar

Weblog: Blog Indonesia
Tracked: Nov 10, 10:06

Comments

  1. Anonymous says:
    #1 2008-11-14 12:48 | Gibt auch in Darmstadt eine indonesische Gemeinde, die den Gottesdienst, so oder so ähnlich feiert.

Kannst du dir ja mal angucken und danach vergleichen.

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