Urlaub in Bandung

Ich bin ja nicht nur zum Arbeiten hier, die Uni fängt erst am Freitag an, und morgen werde ich mich mal um meinen ersten Praktikumsplatz kümmern.

Noch sind aber Ferien (heute war der erste offzielle Arbeitstag, bemerkbar am Stau - macet), und die werden kräftig genutzt. Also gibt es mit Adangs Familie (Didis Bruder) nebst Frau Nuke und drei Kindern Richtung Bandung. Gestern gegen Mittag sind wir losgefahren, über die Autobahn östlich nach Cikampek, dann südlich nach Bandung. Die Autobahn war ebenso wie die innerstädtischen Straßen nicht in allerbestem Zustand, es ruckelt ziemlich, da die Bahn nicht so ganz eben ist. Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h (die aber sowieso keiner kontrolliert) wackelt das ganz schön. Ich weiß nicht genau, auf welcher Seite man überholen darf, aber wenn ein Bus auf der mittleren Spur fährt, fahren alle munter links und rechts dran vorbei. Am Anfang jeder Autobahn muß man tol (Maut) bezahlen, und dann geht der Spaß los …

Adang hat ein großes Auto mit drei Sitzreihen. Nuke und Adang saßen vorne und sind abwechselnd gefahren, ich saß auf der mittleren Bank, die Kinder variabel zwischen vorne, mitte und hinten, mal durcheinander, mal übereinander und manchmal auch geordnet.

Unsere erste Rast hat uns zu einem bekannten amerikanischen Hühnchenfritierer geführt, hier wahrscheinlich genannt “Kentucky Ayam Goreng”, im Vordergrund Adang:

Wie sich das für Fastfood gehört: schön im Styroportablett. Landestypisch gibt es Reis und verschiedene Soßen: süße Sojasoße (kecap), sowie das allgegenwärtige Sambal, scharf (pedas)!

Eine Brücke für Züge neben der Autobahn:

Ich lerne fleißig Bahasa Indonesia :-)

Vor unserem Hotel in Bandung, die Familie und ich.

Ausblick auf Bandung. Bandung liegt in den Bergen, die Straßen sind teilweise ziemlich steil und kurvig durch die engen Häuser.

Am Abend waren wir indonesisch essen, traditionell, mit auf dem Boden sitzen und Fingern essen. Wir hatten Gurami-Fisch, Lammspieße (Sate irgendwas) mit Erdnußsoße, Tofu in Bananenblättern, Salat und noch weitere Kleinigkeiten. Seeehr lecker alles. 

Und so sah das dann hinterher aus :-)

Der Ausblick vom Hotelzimmer aus am nächsten Morgen, ca. 6:30 Uhr:

Unser Frühstücksraum:

Teh, Kopi, Toast, Erdnußbutter, “Käse"butter, bunte Schokostreusel.

Und natürlich auch nasi goreng, mie goreng, ketimun (Gurke), tomat*, telur ceplok* (Spiegelei). Und dazu schafe (pedas) Soße und Chips (krupuk).

Auf der Straße bei Bandung (und auch sonst überall auf den Straßen) gibt es kleine Hütten, in denen man alles mögliche an Wegzehrung kaufen kann: Essen, Trinken, Hängematten, was man halt so auf einer langen Reise benötigt …

Teilweise sind es feststehende Hütten, die gemauert wurden, teilweise auch nur Bambusstangen, die mit Planen verkleidet sind und manchmal ziemlich abenteuerliche Konstruktionen sind …

Gruppenbild in der Teh-Plantage

In der Nähe von Bandung waren wir im Ciater Spa Resort, dort gibt es eine heiße Schwefelquelle, die unter anderem den Kunang Kunang Hot Spring Pool speist. Sehr schön, in der Sonne im warmen Wasser zu liegen, man schwitzt ja nicht dabei, auch wenn es warm ist :-)

Zum Abschluß waren wir natürlich nochmal essen: Garnelenspieß, Hühnerleberspieß, Fleischbällchen, Krabbengebäcktaler, diverses andere Gebäck, Magen von irgendeinem Tier und was von Fisch, zumindest sieht das unten in der Mitte so aus, habe davon nichts abbekommen … oben links in der Ecke sieht man den Teller mit den Gurken und dem Salat. Dazu einen jus stoberi (Erdbeersaft, frisch zubereitet) und als Beilage natürlich nasi, Reis in Mengen. Ich muß noch etwas üben, den Reis mit den Fingern zu essen, ist etwas ungewohnt, das ganze (möglichst) nur mit der rechten Hand zu essen. Man nimmt verschiedene Sachen und knetet sie mit dem Reis, dann führt man das ganze so zum Mund, daß möglichst wenig runterkleckert. Das mit der rechten Hand essen ist aber im städtischen Bereich nicht ganz so streng, hier gibt es überall Waschbecken und Seife in jedem rumah makan (Haus Essen = Restaurant).

 

Gegen 18 Uhr waren wir dann -- nach über dreistündiger Fahrt -- wieder in Jakarta, hier hat uns dann der erste Feierabendverkehr nach den Idul-Fitri-Ferien erwartet … puh! Anstrengender Tag mit vielen Erlebnissen!

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Comments

  1. chrschn says:
    #1 2008-10-09 14:00 | Das war auch meine Erfahrung in Indonesion: In der Hauptsache dreht es sich ums esssen: Wann man das nächste mal isst, wo man dann isst, und was man dann isst, wo man letzt essen war und wie lecker (*enak*) das doch war. :-)

Gruß, chrschn

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