Die Mall
Meine Freunde haben mir ihre Wohnungen gezeigt, damit ich sie finde, und ich habe mir auf den Übersichtszettel, den ich von Made bekommen habe, die Hausnummern aufgeschrieben. Wir sind im Auto von Karman gefahren, ein hellblaue-metallic-glänzender Mercedes mit hellblauen Lederbezügen. Natürlich mit Klimaanlage, die war auf volle Pulle gestellt.
Die Hinfahrt zur Mall war wieder so abenteuerlich wie die Herfahrt im Taxi. Durch enge Straßen, vorbei an Vororthütten, manche ziemlich heruntergekommen, andere schöne Neubauten. Am Straßenrand viele Händler, wo es essen gibt, das werde ich bei Gelegenheit mal probieren, sobald ich mich etwas an das Klima und mein die Hygiene gewöhnt habe
Am Eingang der Mall gibt es eine Schranke, wo jemand steht und die Tickets für einen zieht, auf der Rausfahrseite gibt es ein Häuschen, wo ein Kassierer sitzt. Dienstleistung überall, wo man hinschaut.
In der Mall gab es erst einmal Stromausfall, das heißt, daß ein Teil des Gebäudes dunkel war, alle Lichter und Klimaanlagen aus, nur vereinzelte Notbeleuchtung. Wir sind dann die Rolltreppen -- nun Stehtreppen -- zum Elektronikmarkt im obersten Stock gefahren. Sah etwas gespenstisch aus: in den Geschäften liefen Verkäufer mit Taschenlampen umher und haben die Kundschaft rausgeschmissen und dann die Rolläden dichtgemacht. Die Kunden haben vor den Türen gewartet, bis endlich das Licht wieder anging. Wir sind in den Elektronikmarkt gegangen und haben dort für mich ein Handy ausgesucht. Ich habe ja keine Ahnung von sowas, aber Niar hat mir das gleiche empfohlen, was sie auch hat, ein Nokia N70. War ganz schön teuer, über zwei Millionen, zum Glück aber nur Rupiah. Noch nie war es einfacher, Millionen auszugeben, da sollen die Banken in Deutschland mal nix sagen! In Euro warens ca. 167, mal schauen, was die Bank noch an Wechselgebühren draufschlägt.
Weiter ging es ins Untergeschoß, in den Supermarkt. Die Liste mit den Sachen, die ich brauchte, habe ich natürlich zu Hause vergessen, aber es waren eh nur drei Sachen, die ich aufgeschrieben habe: kertas (Papier), kopi (Kaffee) und handphone (wer rät es?). Letzteres hatte ich ja schon, fehlt also noch die ersten beiden Sachen. Papier sollte es kariertes sein, am besten ein Spiralblock. Sowas gab es aber nicht, außer mit Barbie drauf. Also habe ich ein Schulheft gekauft, das sollte auch reichen. Und drei Kugelschreiber, sowas geht ja immer schnell mal verloren, außerdem trocknen die bei der Hitze bestimt viel schneller aus. Des weiteren habe ich noch viele Sachen zum Essen gekauft, Nudeln und Soßenzutaten und Erdnußbutter und -- tata, das gibts hier: Nutella. Ist eine der wenigen Sachen, die hier teuer ist als zu Hause. Außerdem noch verschiedene Getränke und ein Baguette, das einzige “feste” verfügbare Brot. Da ich noch kein Geld hatte, habe ich wieder mit Kreditkarte bezahlt, war gar nicht mal so viel. Alles billig, außer Nutella.
Anschließend waren wir indonesisch Essen, in der Mall in einem Restaurant. Ich hatte Nasi Goreng Seafood, war lecker und leicht scharf. Niar hat das gleiche gegessen, ihr war es zu scharf. Hehe.
Auf dem Rückweg haben wir Niar an ihrem Appartement abgesetzt und sind dann zu einem Telefonshop gefahren, dort habe ich noch eine Handy-Karte bekommen, für 15.000 Rupiah incl. 5.000 Rupiah Guthaben. Ich bin jetzt wahrscheinlich einer von mehreren Millionen zufriedenen Telkomsel Kunden. Zu Hause angekommen hat Edi mir die Telefonkarte aktiviert und ich habe mal zu Hause angerufen. Der Anruf hat 800 Rupiah gekostet, nicht so sehr viel (6,1 Cent), bei meinem begrenzten Guthaben aber doch viel. Eine SMS nach Deutschland kostet 600 Rupiah, das sind 4,5 Cent. SMS von Handy zu Handy kostet hier 100 Rupiah, das sind 0,7 Cent. Kommunikation ist hier sehr preiswert, wenn man denn Guthaben hat …
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