Sunday, March 29. 2009

Polisi cepek und juru parkir

Ich habe hier schon oft über das Chaos auf Indonesiens -- und insbesondere Jakartas -- Straßen berichtet. Nun zu einem Phänomen, das sich wohl aus diesem Chaos ergeben hat, aber wohl auch aus der Tatsache des Jobmangels. Es gibt immer und überall Leute auf den Straßen, die ich "Rauswinker" nenne.


 


Offiziell heißen sie juru parkir, Einparkexperten. Sie warten vor Restaurants, Geschäften und sonstigen Orten, die über Parkplätze verfügen und warten, daß sich ein Auto nähert, das einparken möchte. Dann springen sie auf und mit Pfeife und Winkstab (bei Nacht beleuchtet) und unter rufen von kiri, kanan, lurus (links, rechts, gradeaus) winken sie den Autofahrer in die Parklücke. Das Gleiche wieder beim Ausparken: kiri, kanan, lurus. Hier nutzen sie außerdem die Macht ihrer Trillerpfeife und des Leuchtstabes, um den laufenden Verkehr aufzuhalten, so daß man es etwas mehr Chancen zum Ausparken hat. Dafür erhalten sie dann etwas Kleingeld, 1.000 Rp. ist der Normalfall. Früher, als die Rupiah noch etwas mehr wert war, gab es 100 Rp., umgangssprachlich cepek.


Daher hat auch die polisi cepek ihren Namen, auch wenn es mittlerweile (meist) etwas mehr als 100 Rp. gibt. Diese Rauswinker sind selbsternannte Ordnungshüter, sie sich überall dort verdingen, wo es keinen juru parkir und auch keine offizielle Verkehrspolizei gibt, beispielsweise bei Abzweigungen, auf großen Kreuzungen oder bei U-Turns, wo sie den Verkehr lenken und ab und zu mal jemand etwas Kleingeld aus dem Fenster wirft, das sie dann aufsammeln. Ziemlich gefährliche Angelegenheit.

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Comments

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  1. Amex says:

    Hi

    Wenn du jetzt in Jakarta dem Tukang Parkir 1000 Rupiah geben würdest, würdest du 100%ig beschimpft und der verlangt noch 1000 Rupiah. Denn heutzutage sind 2000 Rupiah Standard für die Parkgebühren.

    VG


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