Bandung und Tangkuban Perahu

Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt, nur zwei Stunden bis Bandung, etwa 160 Kilometer. Die 40 Kilometer durch den Feierabendstau gestern in Jakarta haben länger gedauert …

Unser Ziel: Gunung Tangkuban Perahu, ein stillgelegter Vulkankrater. Eigentlich sind es mehrere Krater, die unterschiedlich groß sind, aber alle gleich riechen: faule Eier, das kommt durch die heißen Schwefeldämpfe, die aus den Kratern aufsteigen. Igitt! Wenn ich mal groß bin, erfinde ich Vulkane, die nach Rosen duften. Oder Schokolade. Muß ich mir noch überlegen.

  

Heute ist ja Feiertag, da ist allerlei los auf den Straßen. Nicht nur Stau, sondern auch andere Dinge. In Bandung gab es einen Umzug einer Universitätsgruppe, den genauen Sinn dahinter haben wir nicht herausgefunden.

 

In Bandung angekommen gab es dann erstmal was zu essen, so eine Art Mittagsbrunch mit vielen leckeren Sachen:

Ikan goreng (gebratener Fisch)

 

Udang (Riesengarnelen)

 

Während wir gegessen haben, kamen andere Studenten der Universität, die die Tanzaufführung gemacht haben, durchs Restaurant und haben für wohltätige Zwecke Schalen und anderes selbstgeschnitzes verkauft. Außerdem: Die üblichen Verkäufer, die sich hauptsächlich auf Touristen stürzen, es gab Musikinstrumente, Erdbeeren und auch sonst viele Sachen, die man nicht unbedingt braucht.

Nach dem Essen weiter Richtung Vulkankrater, über Stock und Stein. Fiese Feldwegstraßen gibt es hier, Schlaglöcher noch und nöcher. Die einzigen, die hier schnell vorankommen, sind mal wieder Motorräder, die fahren einfach um die Schlaglöcher rum.

 

Der größte der Krater, insgesamt gibt es fünf oder sechs Stück. Man darf nicht runter zum Krater, weil da vor ein paar Jahrzehnten Leute vergiftet wurden vom Faule-Eier-Geruch, seitdem ist gesperrt. Aber die Aussicht ist auch von oben gut, siehe Bild oben.

 

Ein auf gar keinen Fall gestelltes Bild, wie ich grade ein bißchen an den Felsen herumklettere.

 

“Ich war da”

 

Der wir waren auf 1830 m, die Stelle wo wir waren war etwas unterhalb des Gipfels, der ist über 2000 Meter hoch. Die Höhe hat die Eigenschaft, daß es ziemlich kalt war, deswegen gab es hier für die hitzegewohnten Indonesier Mützen und Schals zu kaufen. Ich fand es eigentlich ganz angenehm temperiert.

 

Und natürlich sollen die Touristen auch hier nicht zu kurz kommen, Verkaufsstand an Verkaufsstand reiht sich entlang des Kraters.

 

Ganz viele Original-Souvenirs: Holzschnitzereien, Ferngläser und rosa Puppenspielzeug. Hmm, ich weiß ja nicht …

 

Weiter ging es zum nächsten Krater, hier haben wir uns sicherheitshalber einen Guide gemietet, das sollte 150.000 Rp. kosten, die Führung eine Stunde. Der Weg sind etwa 1,2 Kilometer bergab durch den Dschungel. Wobei der Dschungel größtenteils mit Treppenstufen versehen ist.

 

Unterwegs haben wir zwei Eier gekauft, die wohl teuersten Eier in ganz Indonesien. Diese kann man nämlich in den heißen Quellen im unteren Krater kochen. Ich bin gespannt.

 

Von unterwegs konnte man schon mal einen Blick nach unten werfen.

 

Ziemlich viel los, und überall steigt heißer Wasserdampf aus Erdlöchern auf, und es riecht schon wieder nach faulen Eiern. Vielleicht kommt das auch gar nicht vom Schwefel sondern die Leute haben ihre Eier im heißen Wasser vergessen? Das könnte eine mögliche Erklärung sein.

 

“Ich war da”, wer auch sonst ;-)

 

Natürliche und künstliche Treppenstufen auf dem Weg hinab. Und ziemlich glitschig dazu.

 

Da die Geruchsübertragung per Internet leider noch nicht so gut funktioniert: hier mal eine Geste zur Verdeutlichung des Wohlgeruches. Urgh!

 

Unsere Eier kochen. Das Wasser ist etwa 80 bis 90 Graß heiß, da müssen die Eier etwa 15 Minuten kochen, sagt der Guide.

 

Andere haben sich beim Eierverkäufer einen Korb zum Kochen geliehen.

 

Zeit genug, die kaputtgelaufenen Füße etwas ins Wasser zu halten. Natürlich nicht das gleiche wie das Eierkochwasser, das hier ist etwas kälter!

 

Und was darf an so einem schönen Tag nicht fehlen? Photo bule! Überall das gleiche …

 

Es gibt mehrere Becken, die offensichtlich künstlich angelegt sind, das Wasser fließt von einem zum anderen und wird dabei immer etwas kälter, so daß es für jeden die Wunschtemperatur gibt. Das schwefelhaltige Wasser hilft angeblich gegen Rheuma, schlechte Haut und auch sonst gegen vieles. Gegen kaputte Wanderfüße hilft es auf jeden Fall, nach zehn Minuten waren die Füße wieder wie neu, sehr angenehm.

 

Unsere Eier waren dann auch fertig gekocht, Zeit zu schauen, ob sie wirklich was geworden sind.

 

Das Ei riecht nach faul. Hoffentlich nur von außen :-)

 

 

Die Schale ist gesprungen beim Kochen, hat der Guide wohl nicht angepiekst. Sowas!

 

Sieht gut aus. Es gab sogar Salz in der Hütte am Krater … hehe.

 

Der Rückweg wieder durch den Dschungel, allerdings ein etwas kürzerer Weg.

 

Eine Hütte im Wald, hier sitzen Leute rum und verkaufen Souvenirs.

 

Da der Weg zurück etwas kürzer war, sind wir an der Straße unterhalb des Gipfels rausgekommen. Unser Guide hat uns vorgerechnet, daß wir zwei Stunden unterwegs waren und das dann 300.000 Rp. kostet. Die 150.000 Rp., die er uns vorher genannt hat sind nämlich der Stundenpreis. Aha, so geht das also. Und außerdem wollte er dann auch noch ein Trinkgeld haben, damit er sich was zu essen kaufen kann. Also nochmal 50.000 Rp. Erinnert mich an diverse Führungen in balinesischen Tempeln, die wollten auch immer noch ein Trinkgeld und dann doch noch etwas mehr Trinkgeld. Und der Weg zurück zum Gipfel, wo unser Auto stand, war natürlich auch nicht umsonst: kostet 50.000 Rp. pro Fahrt mit dem Minibus, egal wie viele mitfahren. Normalerweise fährt er erst, wenn 15 Leute da sind (wie auch immer die ins Auto passen), aber natürlich macht er gerne eine Ausnahme, wenn wir entsprechend bezahlen.

Merke: Wenn objek wisata (Touristenobjekt) dransteht dann heißt das, daß das Ausnehmen von Touristen perfektioniert ist.

Auf der Weiterfahrt haben wir Joghurt erstanden, eine örtliche Spezialität, natürlich stilgerecht in Plastiktüten verpackt. Geschmacksrichtung Kirsch, mit kleinpürierten Früchten.

 

Gar nicht mal so schlecht. Im Hintergrund: Susi hat Spaß mit ihrem Joghurt.

 

Zum Abschluß des Tages waren wir lecker Essen, im Kampung Daun, Gallery Culture Café.

 

Ein Restaurant, das sich am Berg befindet. Es gibt unzählige kleine Hütten mit je einem Tisch, wo man sich auf den Boden setzt (wie man das hier so macht). Zwischen den Hütten gibt es Wege und insbesondere viele Treppen. Wir sind mal bis ganz nach oben gegangen, das hörte gar nicht mehr auf … ziemlich groß. Man sitzt dann mitten im Urwald, drumherum Palmen und Farne und ähnliche Gewächse, bei Dunkelheit wurden Fackeln aufgestellt, sehr hübsch. Leider hat es geregnet, so daß es ziemlich kalt wurde.

 

Mittendurch: ein Wasserfall.

 

Die Spezialität des Hauses: Spareribs und gebackene Kartoffeln. Seeehr lecker!

 

Und zum Nachtisch: Pisang goreng (Frittierte Banane)

 

Ein sehr schöner und abwechlungsreicher Tag, hat sehr viel Spaß gemacht und wir haben viel Spaß gehabt.

 

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