Schnorcheln bei den Gilis
Nord-westlich von Lombok gibt es drei Gili, das ist indonesisch und bedeutet “kleine Insel”. Im Gegensatz zu “Pulau”, was “Insel” bedeutet sind die Gili nur mehrere hundert Meter groß, Pulau sind die “Hauptinseln”, die von mehreren Gili umgeben sein können. Insbesondere Lombok hat eine ganze Menge dieser kleinen Inseln, die berühmtesten davon sind die drei Gili Air, Gili Meno und Gili Trawangan.
Gili Air: türkisblaues Wasser, weißer Sandstrand. Irgendjemand urlaubsreif?
Touristenverträglich wird das ganze “Gili Islands” genannt und ist wegen der schönen Unterwasserwelt ein beliebtes Ausflugsziel für Taucher. Wir haben uns dem Touristentum angeschlossen und gestern eine Mitfahrgelegenheit inklusive Schnorchelerlebnis bei einem hier im Hotel herumsitzenden Reisevermittler gebucht. Für nur 25US$ oder das passende Rupiah-Äquivalent wird man dann in einem kleinen Bus direkt am Hotel abgeholt, außer uns waren noch drei andere dabei, zu einer der drei Gili gebracht und dort von einem Tauchlehrer begleitet.
Die Unterwasserwelt vor Gili Air:
Erstmal mit passendem Tauchequipment eindecken, Schwimmflossen in der passenden Größe. Naja, darauf kommen wir später nochmal zurück. Zusätzlich noch Maske und Schnorchel, hier nicht im Bild.
Die Tauchschule ist nur wenige hundert Meter von unserem Hotel entfernt.
Die drei Inseln: Gili Trawangan, die größte links, dann Gili Meno und die kleinste Gili Air rechts davon.
Die Überfahrt von Pulau Lombok zu Gili Air, eine ganze Menge Leute fahren mit, nicht nur von unserer Gruppe.
Für das Schnorcheln muß man nicht so viel lernen, außer wie man Wasser elegant aus dem Schnorchel kriegt ohne ganz aufzutauchen. Die drei anderen Mitfahrer waren Taucher, so daß Gitte und ich alleine mit unserem Lehrer waren. Er hat eine leere Plastikwasserflasche mit Toastbrot gefüllt, um damit Fische füttern zu können.
Wir sind vom Strand aus gestartet, etwa 30 Meter rausgeschwommen. Der Strand geht noch zehn bis zwanzig Meter weiter mit einer Wassertiefe von weniger als einem Meter, hier gibt es nicht viel zu sehen außer ein bißchen Seegras. Dann wird es etwas tiefer, drei bis fünf Meter, dieser Streifen ist etwa 50 Meter breit, der Meeresboden ist dicht mit Korallen und anderen Pflanzen übersäht, viele bunte Fische schwimmen herum und warten auch Schnorchler, die sie füttern Hier haben wir uns aufgehalten, noch weiter raus fällt es relativ steil ab, bis man den Grund nicht mehr erkennen kann, das sind dann die Bereiche für die “Scuba Diver”, die echten Taucher.
Ich habe für meine Kamera ein Unterwassergehäuse mitgenommen, eine Gummihülle DicaPack von DiCAPac, die angeblich bis zwei Meter tiefe wasserdicht ist. Heute sollte der große Tag der Bewährungsprobe kommen, bisher habe ich noch nicht die Gelegenheit zum Ausprobieren gehabt, der bisher einzige Einsatz beim Kanufahren war eher Spritzwasserschutz mit einer Wassereintauchtiefe von 0 Zentimetern. Und wie man hier sehen kann, hat es gehalten, und es sind sehr schöne Bilder dabei herausgekommen.
Korallen und bunte Fische:
Fütterungszeit:
Blick in die “Ferne”, die Sicht betrug etwa 10 Meter in die Tiefe und 30 Meter in die Ferne. Wenn die anderen zu weit weg waren einfach über Wasser nach den Schnorcheln suchen.
Hier gehts abwärts in die Tiefe:
Eine Seeschildkröte, nicht leicht zu erkennen zwischen den Korallen:
Bereitmachen zum Starten:
Langsam gleitet sie davon:
Nach dem ersten Tauchgang haben wir eine kurze Erholungspause gemacht und ein kühles Getränk aus frischen Früchten gepreßt/püriert zu uns genommen: Banane-Schoko und Limette:
Dann ging es weiter, den gleichen Weg nochmal, neue Dinge zu entdecken, mit neuem Toastbrot mehr Fische anlocken. Dieses Mal sind wir etwas weiter gekommen und auch etwas weiter hinausgeschwommen, so daß der Rückweg über den heißen Sand etwas länger war.
Flaschenbrot:
Unser Tauchlehrer inmitten einem Fischschwarm:
Gitte macht Wasserbalett:
Arne beim Füttern:
Unmengen bunter Fische:
Die Fische fressen aus der Hand:
Die kleinen gelb-weiß-schwarzen trauen sich am ehesten ran. Vorsicht vor den größeren Fischen: die haben Zähne und beißen auch schon mal in den Finger statt ins Brot
Mittagessen, dann mit dem Boot zur Gili Meno zum dritten Tauch- bzw. für uns Schnorchelgang. Wir sind direkt vom Boot aus gestartet, nicht vom Strand, so daß wir etwas weiter vom Ufer wegwaren. Das Wasser war hier etwas tiefer (vier bis sechs Meter) und es gab etwas weniger bunte, dafür aber größere Fische, die sich unter Korallen versteckt haben, und viele Seesterne.
Am Vormittag habe ich gemerkt, daß die Schwimmflossen doch nicht so ganz gepaßt haben, sie haben ziemlich an den großen Zehen gescheuert, daher werde ich hier professionell verarztet, mit Mullbinden und echtem Hansaplast. Da kann nichts mehr schiefgehen, zumindest nicht mehr schlimmer werden.
Eine Muschel zwischen den Korallen:
Seesterne: große blaue Tiere mit bis zu 20 Zentimeter langen Armen. Sehr hübsch anzusehen, wie ein Stofftier, sie fühlen sich auch so an, wenn man sie streichelt. Fische streicheln ist nicht so einfach, die sind ziemlich schnell am abhauen, sobald sie ihr Brot haben
Bintang laut = Stern Meer
Unter uns: die “echten” Taucher.
Nach dem Tauchen: Erschöpft, naß, Sonnenbrand.
Die Zehen: gebissen von den Schildkröten
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Comments
- Sebl says:
#1 2008-12-30 09:45 | Der Meeresboden hat Augen!
(neben der blauen Wasserschlange)