Mataram
Um nicht nur faul am Pool rumzuliegen haben wir für den heutigen Tag einen Besuch in Mataram, der Hauptstadt der Insel Lombok, vorgenommen.
Viel an touristischen Sehenswürdigkeiten gibt es dort nicht zu sehen, für einen halben Tag reicht es. Lombok ist eher für Natur als für Kultur berühmt, Kultur gibt es dann später, auf Bali.
Per Taxi (einfachstes Fortbewegungsmittel hier … es gibt nicht so viel Verkehrsmittele wie in den Großstädten) sind wir in das 25 Kilometer entfernte Mataram gefahren, direkt zur Attraktion Nummer 1, dem Mayura Wasserpalast.
Das Gelände besteht aus einem großen künstlichen See, in dessen Mitte sich ein Pavillion befindet. Die Anlage wurde 1744 vom damaligen König erbaut.
Ein Ruheplatz, hier kann man sich niederlassen, wenn man eine Inspiration des Glückes braucht:
Eine kleine Tempelanlage am Wasserpalast. Die drei Stockwerke stehen für Leben, Sterben und Reinkarnation.
Der Tempel des Wasserpalastes. Das rechte Gebäude ist die Bibliothek, wo das heilige Buch der Hindus aufbewahrt wird. Zu festlichen Anlässen wird sie geöffnet.
Tempelanlage mit Opfer/Gabenplatz:
So sehen die Opfergaben aus: aus Blättern wird ein Korb geflochten, in dem dann Blüten und Essen als Gaben dargebracht werden, dazu Räucherstäbchen.
Am Eingang “spendet” man einen -- für indonesische recht hohen, da sechstelligen -- Betrag, der für die Wiederherstellung von Gebäuden verwendet wird, da im Jahre 2003 ein großer Wirbelsturm große Teile der Gebäude, die nur aus Holz bestehen, zerstört hat. Teilweise sind sie schon wieder aufgebaut, teilweise sind Handwerker grade dabei, die Originalbauten möglichst echt nachzubauen.
Hier ein weiteres zerstörtes Gebäude, nur die Grundmauern stehen noch, beim anderen ist das Dach teilweise zerstört worden.
Einer der zuständigen Menschen am Eingang hat sich als unser Führer angedient und uns herumgeführt und die verschiedenen Aspekte der hinduistischen Religion erläutert, er selbst ist Katholik und sagt, er glaube nicht an die Dinge, erklären könne er sie aber trotzdem.
Nach der Besichtungung des Mayura Palastes ging es weiter zum Pura Meru (Pura = Tempel (balinesisch), Meru = Ahnenschrein mit 3, 5 oder 7 Dächern) , die größte hinduistische Tempelanlage auf Lombok.
Der Eingang. Man beachte: direkt dahinter steht die Moschee, alles einträchtig nebeneinander.
Eingangsbereich von der Innenseite:
Die Meru im Inneren sind von weitem zu sehen:
Sie besteht aus mehreren abgetrennten Bereichen, im äußeren befinden sich rituelle Gegenstände, die für die Zeremonien gebraucht werden, im inneren Bereich stehen die Meru.
Der äußere Bereich, rechts ist der Eingang zum inneren Bereich zu sehen:
Es gibt 33 kleinere Meru und drei größere. Die kleineren Meru “gehören” jeweils einer Gemeinde/Stadt in Lombok und sind je nach Wohlstand der Stadt unterschiedlich geschmückt.
Die 33 kleineren Meru umgeben die großen drei:
Die drei größeren sind den drei hinduistischen Hauptgöttern gewidmet. Der größte von ihnen, mit elf Dächern, ist Shiva gewidmet, die beiden anderen haben jeweils neun Dächer, sie sind Brahma (rechts, Süden) und Vishnu (links, Norden) gewidmet.
Auf Lombok ist Weberei das traditionelle Handwerk, so wie es Batik in Yogya ist. Wir sind -- durch verschlungene Hinterhöfe -- in eine Weberei geführt worden, hier haben wir erklärt bekommen, wie das Weben von Mustern funktioniert.
Von Spulen wird weißes Garn auf Rahmen aufgespannt, immer ein dutzend Fäden auf einmal.
So sehen die fertig aufgezogenen Garne aus:
Auf diesen Fäden wird dann das spätere Muster aufgetragen, indem manche Stellen, die ungefärbt bleiben sollen, fest mit Bast (oder ähnlichem Material) abgebunden werden, dann werden die übriggebliebenen Stellen im Farbbad eingefärbt, ähnlich der Batiktechnik mit dem Wachs. Hier sind auch in mehreren Schritten mehrere Farben möglich, von hell nach dunkel, was erhalten bleiben soll wird jeweils vor dem nächsten Schritt abgedeckt.
Die fertig eingefärbten Fäden werden auf große Spulen (oder wie könnte man das nennen?) aufgezogen, pro Garnreihe gibt es dann eine Wiederholung des Musters, in diesem Falle etwa 20 Wiederholungen:
Ganz zum Schluß werden die eingefärbten Fäden verwebt, die gefärbten Fäden kommen ins Schiffchen und werden hin- und hergeschossen, so daß sich mit einer “Schiffchenladung” das Muster einmal wiederholt.
Viel los war nicht, wegen Weihnachten arbeiten viele nicht, wobei unser Führer erzählt hat, daß er aus Respekt vor den anderen Religionen nur einen halben Tag vormittags für die Frühmesse freigenommen hat und nachmittags zusammen mit Hindus, Moslems und Buddhisten arbeitet. So ist das dann auch, wenn die anderen Religionen ihre Festtage haben, deswegen haben hier wohl auch die Geschäfte sonntags auf, da das wohl nur für Christen ein heiliger Tag ist, für die anderen Religionen nicht.
Die Berge von Lombok:
Diese beiden Bauten sind -- laut Reiseführer -- die einzigen Sehenswürdigkeiten in Mataram, deswegen haben wir uns mal wie Indonesier verhalten und als weitere Sehenswürdigkeit noch die “Mataram Mall” angeschaut. Anschließend wieder mit dem Taxi zurück, einen sehr hupenden Fahrer hatten wir, und dann: Pool.
Meer sehen:
Der heutige Sonnenuntergang:
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Comments
- Anonymous says:
#1 2008-12-26 18:30 | hallo
heute am 2. weihnachtsfeiertag haben wir uns in Fußgönheim getroffen gut gegessen und getrunken. anschließend haben wir uns eure Indonesienbilder zu Gemüte geführt.
Wir wünschen euch noch schöne Tage.
Oma Opa Klaus Inge Jörg Felix Mami Papi Ich Markus Gabi Bernd Lukas Philipp… Senno..
Guten Rutsch
2. Gitte says:
#1.1 2008-12-29 04:31 (Reply) Hallo alle zusammen,
Wir haben sowohl am Heilig Abend und am ersten Weihnachtsfeiertag großes Buffet gegessen. Besonders gut am Heilig Abend war das Dessertbuffett mit gaaaaaaanz viel Schokoladen-kuchen, -Muffins, -Brownies, -Creme…. Der Rest war auch sehr sehr lecker; und das mit Blick auf Palmen, Strand, Sonnenuntergang und Meer. Fühlt sich bei 30° nur nicht wie Weihnachten an .
Viele Grüße,
Gitte