Borobudur und Prambanan
Anstrengender Tag heute: Aufstehen um 4:15 Uhr. Morgens! Denn so zwischen 4:45 und 5:15 werden wir abgeholt, um den Sonnenaufgang im Borobudur-Tempel zu sehen, anschließend ist ein Besuch im Prambanan-Tempel angesetzt. Wir haben über das Hotel gebucht, sehr guter Service hier, es gibt lange Listen von Ausflugszielen, die man wählen kann, das Hotel vermittelt das dann zum jeweiligen Veranstalter und sorgt dafür, daß man abgeholt wird. Wenn die Reise früh losgeht bekommt man ein Lunchpaket zum Frühstück.
Leider war es etwas wolkig, so daß wir den Sonnenaufgang nicht direkt mitbekommen haben, und anscheinend verstehen die hier unter “Sonnenaufgang” auch ein bißchen was anderes als wir, denn die Sonne stand schon recht hoch, als wir nach der einstündigen Fahrt angekommen sind.
Candi Borobudur:
Candi Prambanan:
Borobudur ist ein riesiger buddhistischer Tempel, gebaut vor etwa tausend Jahren, südwestlich von Yogyakarta. Er ist etwa 120x120 Meter in der Grundfläche groß und besteht aus zwei Millionen behauenen Steinenblöcken, die auf einem Hügel aufgeschichtet wurden, ohne Zement oder ähnliches. Es gibt mehrere “Stockwerke”, Gänge, die rundherum führen, hier gibt es viele hundert, wenn nicht gar tausende Reliefs zu sehen. Zu allen vier Himmelsrichtungen gibt es eine Treppe, die zur Spitze führt. Anscheinend gibt es einen buddhistischen Brauch, daß man diesen kompletten “Pilgerweg” auf allen Stockwerken abgeht und sich vor jedem Bild verneigt, es waren zumindest mehrere Leute auf diese Art unterwegs. Wir sind auch einmal alles abgelaufen und irgendwann oben bei der Spitze gelandet. Die obersten drei Stockwerke bestehen nicht mehr aus Reliefs, sondern aus einer Art Glocken, in diesen Glocken sitzen Buddhastatuen.
Die Bodensteine sind als eine Art Mosaik von verschachtelten Steinen gesetzt, hier ist bestimmt der Tetris-Erfinder auf die Idee zu seinem Spiel gekommen.
Ein Teil des Tempels wird grade renoviert, hier ein paar Steine, mit Beschriftungen, daß die Bauarbeiter wissen, welcher Stein wohin gehört. Ob diese Beschriftungen historisch sind oder erst in letzter Zeit eingefügt wurden, weiß ich leider nicht, aber bei zwei Millionen Steinen braucht man sicherlich ein ausgeklügeltes System der Nummerierung.
Wie LEGO, nur größer:
Hier ein paar der Verzierungen und Statuen, die wegen der Renovierungsarbeiten abgebaut wurden. Das Eckige in der Bildmitte ist übrigens ein Mülleimer, der gehört nicht original dazu.
Die “Glocken” auf den oberen Stockwerken.
In jeder der Glocken sitzt eine Statue.
Die Aussicht auf den Urwald in Zentral-Jawa, wie im Reiseprospekt … die müssen ihre Bilder ja auch irgendwo herhaben
Nebelschwaden steigen aus dem Palmenwald auf.
“Wir waren da”. An der Spitze waren auch wieder indonesier Schüler unterwegs, die Orang Inggris -- englischsprechende Leute -- gesucht haben, um mit ihnen zu üben, eine Schulklasse einer Abendschule hat uns viele Fragen gestellt und natürlich Photos gemacht. Das Englisch dieser Schüler war bedeutend besser als das der Klasse vorgestern in Taman Mini, war sehr interessant, Gespräche zu führen, die über “What is your name”, “Where are you from” zu führen und sich etwas über die Unterschiede Indonesien-Deutschland zu unterhalten.
Traumhaft schön …
Zum Glück sind wir recht früh gekommen, als wir uns um 8 Uhr wieder getroffen haben zur Weiterfahrt sind Menschenmassen herangetrömt …
Unsere Lunchbox. Das Brot sieht nur so aus wie “Graubrot”, innen ist es mehr weich wie Toastbrot.
Der Prambanan-Tempel, eine hinduistische Tempelanlage mit vielen verschiedenen Tempeln. Nach einem schweren Erdbeben vor drei Jahren ist hier viel kaputt gegangen, da von den übereinandergeschichteten Steinen viele heruntergefallen sind und dabei schwer beschädigt wurden und auch viel der Steine weiter unten kaputtgeschlagen haben. Deswegen waren viele der Tempel gesperrt, nur zwei konnte man betreten.
Die Tempelanlage besteht aus drei Haupttempeln für die Hauptgötter Shiva, dem Zerstörer, dies ist der größte in der Mitte, die zwei kleineren daneben sind Brahma, dem Schöpfergott und Vishnu, dem Beschützergott gewidmet. Vornedran stehen die drei Tempel der Reittiere der drei Götter, Schwan, Kuh und Garuda-Vogel, dies ist auch das Wappentier von Indonesien. Außenherum um diese sechs großen Tempel stehen weitere kleinere für die Göttersöhne, und die gesamte Anlage ist von 244 weiteren kleineren “Bewachertempeln” umgeben. Diese sind aber größtenteils zerstört, da sie in früheren Zeiten als “Steinbruch” für die nähere Umgebung gedient haben, nur noch zwei oder drei von ihnen sind erhalten.
Die “Bewachertempel”, nur noch übereinandergestapelte Reste der Steine.
Der Haupttempel von Shiva.
Die Hauptattraktion für uns waren die Tempel, für die Schülergruppen hier sind die Hauptattraktion eher Bule, die weißen Touristen, die hier so rumlaufen. Wir wurden hundertfach gefilmt und photographiert …
So sieht die andere Seite aus:
Vielleicht sollten wir pro Photo 1000 Rp. verlangen, damit könnten wir hier glatt unseren Urlaub re-finanzieren
Mit uns waren noch andere Reisende, zufällig auch Deutsche bzw. Deutschsprechende, die natürlich ebenso photographiert und gefilmt wurden … Lisa & Nils sind wie wir seit gestern unterwegs und wollen noch bis Silvester rumreisen, Nils hat an der Universitas Indonesia deutsch unterrichtet, Lisa hat ein Praktikum beim DAAD gemacht. Lukas aus Österreich reist für ein paar Wochen durch Asien, hier ist seine letzte Station, morgen wollen wir ihn nochmal treffen und zum Kraton gehen.
Wir waren nach unserer Rückkehr in Yogya zusammen essen im Milas Vegetarian Resto, ein Restaurant mit Speisen aus selbst angebauten und frisch zubereiteten Zutaten, sehr lecker!
Von außen sieht es -- wie vieles hier -- sehr heruntergekommen aus, man würde nie erraten, was für ein gutes und gemütliches Restaurant es hier zu finden gibt.
Die selbstgemachten Zutaten kann man auch zum Mitnehmen kaufen, auch verschiedene handwerkliche Erzeugnisse.
Und anschließend waren wir noch Kaffee trinken.
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- Shenzhen-Besichtigungen Ein langer Tag voller Shopping, Essen und Theateraufführungen. Es begann mit Essen, dem Frühstück: Das Bufette von vorne: Und von oben. Das Hotel hat nämlich einen total tollen Glasaufzug. Mit High-Speed in de
Weblog: Blog Indonesia
Tracked: Feb 27, 17:20
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