Hello Mister!
Als “Bule”, also als “Weißer” ist man hier die Attraktion. An allen Ecken schallt einem ein “Hello Mister” entgegen, ich antworte darauf dann mit dem entsprechenden indonesischen Gruß “Selamat pagi” oder was grade so zur Tageszeit paßt, dann freuen die sich und lächeln noch mehr als vorher und fangen an zu tuscheln. Eltern bringen ihren kleinen Kindern das “Hello Mister” schon im frühesten Alter bei, wobei die Kinder dann angewiesen werden, “Hello Mister” zu sagen und dabei zu winken, das prägt bis ins Erwachsenenalter.
In Depok bin ich so ziemlich der einzige Bule, viele andere habe ich noch nicht entdeckt. Und die meisten, die sich hier rumtreiben sind sowieso Touristen, die sich dann auch entsprechend verhalten. Ich bin aber kein Tourist, ich fühle mich schon eher wie die Einheimischen hier. Naja, muß mich wohl noch etwas in die Sonne legen dafür
Heute in Taman Mini Indonesia Indah (TMII, Indonesier liiieben Abkürzungen) waren nicht so sehr die verschiedenen indonesischen Kulturen die Attraktion für die Indonesier, sondern eher wir. Von überall her Rufe: “Hello Mister”, “Hello Madam”, “How are you?”. Eine Lehrerin meinte zu ihren Schülern, während sie auf uns zeigte: “Bahasa Inggris man” (Englisch spechernder “Man”) und aufgeforderte sie auf, was auf englisch zu sagen, aber die Schüler hatten eher Unsinn machen im Sinn.
Später ist eine Gruppe kichernder Mädchen auf uns zugekommen und hat uns einen Satz auf englisch von ihrem Zettel vorgelesen: ob wir etwas Zeit für ein Interview haben und sie uns ein paar Fragen stellen dürfen. Na sicher, wir wollen ja auch unseren Spaß hier haben. Die Mädels haben ihren Lehrer herbeigewunken, der uns nochmal erklärt hat, was hier vor sich geht, anscheinend ein Ausflug einer Highschool, um englisch zu lernen, und um englisch sprechende Leute zu finden war TMII wohl das richtige. Obwohl heute nicht so viel los war und wir nur zwei andere “Bule” gesehen haben.
So hat also der Lehrer gefilmt und jeweils eine der Schülerinnen hat die englischen Fragen von ihrem Zettel abgelesen. Nach den Kenntnissen zu urteilen waren sie noch nicht sehr fortgeschritten, auch die Fragen auf dem Zettel waren grammatisch und ortographisch nicht besonders wertvoll. Ob der Lehrer das so abgesegnet hat?
Wir haben denen eine ganze Menge auf ihre Fragen “What is your name?”, “Where are you come from?”, “How long do you stay in Indonesia?”, “How do you like Indonesian traditional dances?”, “Batik is very famous about Indonesia, why do you like it?” etc. geantwortet, würde mich mal interessieren, ob die das alles verstehen. Vielleicht ist die Videoaufnahme eine ganz gute Idee, daß sie das hinterher nochmal in Ruhe anschauen und auswerten können. Mögen sie ihre Englischkenntnisse durch uns verbessern, mein zwei-Monats-Indonesisch war fast besser als ihre Englischkenntnisse, zumindest konnten wir uns einigermaßen mit Sprachenmix verständigen
Doch diese Begegnung war nicht die einzige, wenig später sollte es noch besser kommen. Während wir während des Regens in einer der Hütten warteten, hat sich neben uns eine Großfamilie breitgemacht, etwa fünf Erwachsene und zehn Kinder. Die haben erstmal Mittaggegessen und rumgetollt, und dann nahm das Unheil seinen Lauf: sie kamen auf die Idee Photos zu machen. Soweit kein Problem. Doch dann kamen sie auf die Idee, Photos mit uns zu machen. Also alle um uns herum aufstellen und mit dutzenden Photoapparaten draufhalten. Ich mußte dann noch ein paar von den Kindern auf den Arm nehmen und am Ende allen die Hand schütteln. Die haben sich ganz schön gekloppt, wer als nächstes aufs Bild darf. Oh Mann!
Und so könnte es dann aussehen (Serviervorschlag):
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- Begegnung der dritten Art Einheimische sind schon komisch, was Ausländer angeht, besonders indonesische Mädels. Als ich vorhin im Angkot zur Uni gefahren bin, saß ich vorne neben dem Fahrer, mal nicht hinten im Passagier-Quetschraum. Dachte ich zumindest, daß
Weblog: Blog Indonesia
Tracked: Jan 24, 05:05
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