Monas
Monas ist das Monumen Nasional, ein 137 Meter hohes Denkmal mitten in Jakarta, umgeben von weitläufigen Parkanlagen. Es gibt eine Aussichtsplattform in 117 Meter Höhe und obendrauf ist eine mit Gold verzierte Flamme platziert. Das ganze soll die Unabhängigkeit Indonesiens symbolisieren. Soweit die Fakten.
Wir haben neben Monas noch das Museum Nasional angeschaut, und natürlich eine Mall, aber jetzt mal alles der Reihe nach:
Morgens erstmal Visum verlängern, das hat leider länger gedauert als geplant, danach Kampus anschauen und ein paar Leute besuchen. Vor dem Kampus haben wir auf der Hauptstraße ein Taxi (Blue Bird) angehalten, der hat uns zu Blok M gefahren, der südlichsten Station des Transjakarta Busway, der Schnellbuslinie mit Sonderspur ohne Stau. Damit bin ich schonmal gefahren, wußte also so ungefähr, wie das geht. Das Problem an Blok M ist nur, daß das ein ziemlich großes Gelände ist, und Indonesier von Wegweisern nicht so sehr viel halten. Aber Leute fragen geht ja auch, immer gradeaus durch endlose Einkaufshallen, Supermärkte und noch mehr Einkaufshallen. Endlich haben wir ganz am Ende das Busterminal gefunden, hier gibt es für 3.500 Rp. pro Person eine Fahrkarte für beliebige Fahrten innerhalb des Streckennetzes, solange man die Stationen nicht verläßt.
Mit dem Busway sind wir bis zur Haltestelle Monas gefahren, direkt gegenüber ist das Museum Nasional, sehr praktisch. Hier gibt es für 750 Rp. (etwa 5 Cent) Eintritt eine ganze Menge zu sehen: Die Schatzkammer mit vielen mit Gold und anderen Edelmetall verzierten Schmuckstücken aus vergangenen Zeiten, eine Sammlung von hinduistischen und buddhistischen Götterstatuen, traditionelle Werkzeuge, Masken und Musikinstrumente, Knochenfunde von Urmenschen (der “Java-Mensch”) und vieles mehr, was es eben so in Nationalmuseen zu sehen gibt.
Als nächstes sind wir zu Monas, auf die andere Straßenseite. Theoretisch zumindest, aber da war ein langer Zaun, ohne Tor. Wir sind den Zaun entlanggelaufen, mittlerweile war es ziemlich heiß geworden, irgendwann haben wir eines der vier Tore gefunden, durch das wir das Gelände betreten konnten und hatten endlich freie Sicht auf das Monument:
Nun kam wieder die indonesische Ausschilderungsfaulheit zu Tage, wir haben nämlich den Eingang gesucht. Rein kommt man, es standen nämlich ziemlich viele Leute an. Nur die Frage: wie und wo kommt man rein, es war nämlich alles abgesperrt außenrum. Nach einer halben Umrundung des Bauwerkes haben wir ein klitzekleines Hinweisschild mit “Entrance Gate” gefunden, das vom Monument weggezeigt hat … aha. Dort ging es nämlich unterirdisch zum Monument hin, unter dem Zaun hindurch. Zum Eintritt von 7.500 Rp. kommt noch eine Versicherung dazu, für 250 Rp. also etwa 1-2 Cent. Hierfür erhält man einen schönen Zettel, auf dem steht, für was man alles versichert ist: Tod und bleibende Schäden: 6 Millionen Rp., 380 Euro, Verpflegung im Krankheitsfall: 600.000 Rp, 38 Euro. Na immerhin, da kann ja nix mehr passieren, so gut abgesichert.
Auf dem Monas-Gelände gibt es zwei Dinge zu tun: mit dem Aufzug hochfahren, oder im Keller die Ausstellung anschauen. WIr sind zuerst mal nach oben gefahren, hier heißt es: anstellen, es passen immer nur 11 Leute in den Aufzug. Für einen Mittwochnachmittag war ganz schön viel los.
Aus den Lautsprechern tönte unentwegt die Nationalhymne und ähnliches, passend zum Ort.
Oben angekommen gab es weite Sicht über Jakarta, hier ein Auszug:
Leider war es trotz Sonnenschein etwas diesig, und als wir oben waren haben wir schon in der Ferne die Wolken ankommen sehen … das wird böse enden. Blick aufs Meer:
So sieht das ganze von unten aus, sehr hoch:
Wieder unten sind wir in das angeschlossene Museum gegangen, hier gibt es Dioramen über die indonesische Geschichte, angefangen bei den ersten Siedlern vor langer Zeit über die Handelsschiffahrt, die niederländische Besatzung, Unabhängigkeitskriege und so weiter, was halt alles so passiert ist in den letzten Jahren in Indonesien.
Grade als wir wieder rauskamen fing es an zu regnen, und das nicht zu wenig. Dank Regenschirm sind wir so einigermaßen trocken geblieben und haben die Busstation gesucht, nicht so einfach, wenn alle vier Eingänge gleich aussehen … aber wir haben sie gefunden. Im Bus sind wir Dank Klimaanlage fast erfroren in Blok M angekommen. Hier ging es zurück durch die ganzen Verkaufsstände, zum “Blok M Plaza”, einer großen Mall. Wir haben gut gegessen und getrunken und sind nach einem Bummel an den Geschäften vorbei per Taxi zurück nach Depok gefahren.
In der Plaza herrsche Weihnachtsstimmung, ein Chor hat gesungen, viele Verkäufer hatten Nikolausmützen, und es lief ein Video, das die Plaza mit Schneefall und Nikolaus im Schlitten zeigt. Anscheinend gehört Schnee hier auch zu Weihnachten dazu, obwohl ich mir sicher bin, daß ein Großteil der Indonesier noch nie echten Schnee gesehen hat.
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