Lecker Nudelsalat

Nachdem es letzten Monat Würstchenankartoffelsalat gab, gibt es dieses Mal Würstcheninnudelsalat aus einheimischen Zutaten.

Zum Zutatenpflücken war ich im Lieblings-Hypermart in meiner Lieblingsmall (die wo auf der gleichen Straßenseite wie der Kampus ist, da muß man nicht Frogger spielen um die gefährliche Straße zu überqueren). Gar nicht so einfach, das zu finden, was man möchte, sowas was nach Fleischwurst aussieht, gibt es nicht, muß Hühnchenwurst herhalten. Und die Tomaten hatten auch eine komische Form und Konsistenz. Naja, überraschen lassen, ob das wirklich Tomaten sind, man kann nie wissen.

 

Zuerstmal die Nudeln “nach Packungsangabe zubreiten”. Schöne Angabe. Stünde an dieser Stelle “Nudeln 8 Minuten kochen”, so wären sie entweder matschig oder noch hart, aber wohl fast niemals al dente. Daher halten wir uns mal an die Packungsangabe, da steht Spaghetti 11 drauf, das muß wohl die Kochzeit sein. Und richtig, nach neun Minuten dauert es noch zwei weitere, bis die Nudeln gar sind. Der Grundstein für einen erfolgreichen Nudelsalat ist gelegt.

 

Dann die Nudel sach- und fachgerecht abgießen mit dem “Universal Multifunktionsgerät 3000”, das nicht nur als Pfannenwender, sondern auch als Nudelabgießer und als Dreckschaber verwendet werden kann (danach allerdings nicht mehr für die ersteren beiden Sachen). Weitere Verwendungshinweise folgen, soviel sei vorweggenommen. 

 

Die Nudeln erkalten lassen. Wir nehmen eine kleine Abkürzung: Kaltes Wasser drüber und wieder professionell (s.o. UM3000 verwenden!) abgießen.

 

Und nun zu den tomatenähnlichen Gebilden. Auf dem Preisetikett steht neben dem unschlagbar günstigen Preis “Tomat TW KG”, das ist schon mal gut, da hatte der Preisetikettenaufklebeverkäufer die gleichen Gedanken wie ich. Und der muß es ja wissen. TW ist … Taiwan und KG … hmm, kilogrammweise? Spannend, spannend!

 

So sieht das Dingen von innen aus:

 

Und so in Scheiben:

 

Zwischendurch schon mal die Eier hartkochen.

 

Und die Nudeln kleinschneiden. Messer im Alutopf macht totaal häßliche Geräusche … brr, Gänsehaut. Daher ein Exclusiv-Tip an die geneigten Leser: Eine weitere Verwendungsmöglichkeit des “Universal Multifunktionsgerät 3000”: Nudeln in kleine Stücke teilen. Hört sich angenehmer an.

 

Und wieder Tomaten. Auf makromolekularer Ebene sind sie endgültig nicht mehr von mir bekannten Sorten zu unterscheiden, und der Geschmack ist ähnlich der Hollandtomaten bei uns. Kann wohl nix schiefgehen:

 

Also zu den Nudeln damit.

 

Paprika sehen hier genauso aus wie bei uns, kommen wahrscheinlich sogar von der gleichen Plantage irgendwo aus der Ferne. Das Etikett sagt “Paprika MRH KG”. MRH = merah = rot. Und da ist das KG wieder … die Paprikas gibts einzeln abgepackt im Gemüsekühlregal, abgewogen und voretikettiert. Immerhin kosten sie achtmal so viel wie die Tomaten, etwa 2 Euro pro Kilo oder 40 Cent pro Stück.

 

Gestreift oder gehackt, wieviel hätten’s denn gerne? Mr. Stainless Steel aus Japan erfüllt jeden Wunsch.

 

Der Topf füllt sich.

 

Eine halbe Zwiebel zerkleinern, und Mr. Stainless Steel bahnt sich seinen Weg durch die Häute der Zwiebel geschmeidig wie durch Butter … tiefgefrorene Butter. Ich brauche evtl. doch noch ein schärferes Messer, so macht das keinen Spaß.

 

Nachdem alles im Topf ist, geht es um die Wurst. Sosis Ayam, Hühnchenwürst.

 

Sechse sind es an der Zahl.

 

Ausgepackt sehen sie wie folgt aus, aber halt, die sind noch gar nicht ganz ausgepackt, da ist noch eine weitere Plastikhülle um jede Wurst. Mal schauen, was die Umverpackung sagt. Es gibt zwei Inschriften, die untere blaue besagt: Nach dem Öffnen einfrieren. Aha, war das nicht immer umgekehrt? Nach dem Auftauen nicht mehr einfrieren? Aber da die Würstchen ja aus dem Kühlschrank kommen geht das wohl klar. Die andere Inschrift sagt: Schälen … Wurst … kochen. Die Wörter dazwischen finden sich leider nicht in meinem Wörterbuch, also sicherheitshalber mal gut durchkochen, soll man ja bei Geflügel machen. Nur ob man die Plastikschale vorher oder nachher abschälen soll, weiß ich nicht. Also lieber mal hinterher, nicht daß durch das Schälen die Würstchen auseinanderfallen und dann gäbe es Klump statt Wurst. Das mag ich nicht.

 

Rein ins Wasser:

 

Und siehe da, nach nur wenigen Minuten werden die Würstchen groß und dick und die Plastikschale löst sich von selbst und kann herausgefischt werden. Instantwürstchen quasi, einfach mit Wasser übergießen, warten -- boah sind die dick Mann!

 

Allerdings ist dieser Effekt reversibel, sobald das heiße Wasser weg ist sehen die Würstchen aus verschrumpelte Finger nach zu lange in der Badewanne rumliegen.Brr … und dick sind sie auch nicht mehr, hoffentlich wenigstens gar. Kochzeit war nämlich keine angegeben auf der Packung.

 

Egal, kleinschneiden, und ab ins Getümmel. Das ist mittlerweile so groß geworden, daß es nicht mehr in den Topf paßt, und das größte Gefäß (zumindest vom Durchmesser her) ist die Pfanne. Also alles in die Pfanne, die Majonnaise dazu und kräftig rühren.

 

Wobei -- eher vorsichtig denn kräftig rühren, sonst sieht es drumherum ganz schnell so aus, ich habe da mal recherchiert:

 

Detailansicht … hmm, lecker. yammi yammi!

 

Angerichtet ist’s:

 

Und zum Nachtisch diese Stachelfrüchte:

 

Sehen fies aus, sind sie aber nicht, sind ganz weiche Stacheln, und das Fruchtfleisch ist schön süß, mit einem großen Stein in der Mitte, erinnert mich an unrasierte Lychee.

 

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