Wosoc und Bali
Der erste Tag fing an mit verschlafen. Mein Zimmergenosse Teddy hat zwar den Wecker auf 6:30 gestellt, das bringt aber nicht so sehr viel, wenn man die Zeit noch auf Jakarta-Zeit hat und nicht auf Bali-Zeit umstellt. Also wurden wir nicht vom Wecker sondern um 7:15 durch lautes Klopfen an die Tür geweckt. Hmm … um 8 Uhr sollte es losgehen, dann mal schnell mit Duschen. Beim Frühstück waren wir immerhin nicht die letzten, anscheinen gilt hier wieder indonesische Zeit (solange es noch nicht neun Uhr ist, ist es acht Uhr).
So einigermaßen pünktlich um acht ging es dann tatsächlich los, das erste Ziel war das Dynasty Hotel, dort findet die WOSOC und SITIS-Konferenz statt. WOSOC ist eigentlich nur ein Teil von SITIS, es gibt noch mehr Unterprogramme von SITIS. Um 8:30 Uhr (wiederum nach sehr indonesischer Zeit) war die Eröffnung durch einen Professor der Universität Bourgogne, mit der zusammen die Universitas Gunadarma diese Konferenz ausrichtet, ein Professor der UG hat ebenfalls gesprochen und alle begrüßt, dann ging das Vortragsprogramm los.
Der Keynotespeaker aus Japan hat ein System vorgestellt, daß automatisch aus verschiedenen aufgezeichneten Fernsehprogrammen ähnliche Szenen findet, so daß man diese automatisch verknüpfen kann und beispielsweise Berichte von verschiedenen Fernsehstationen über das selbe Ereignis vergleichen kann.
Nach dieser Eröffnungssitzung gab es eine Frühstückspause (dieses Mal keine Photos vom Essen … sorry ), anschließend kamen die Vorträge zu den Konferenzbeiträgen. Die behandelten Themen über Open Source Anwendungen deckten die Themenbereiche von Anpassung und Übersetzung von Software auf Indonesisch bis hin zur Entwicklung von Open Source Authentifikationsverfahren. Andreas hat sein SAFFA-Projekt vorgestellt, eine Software, die es erlaubt, forensische Analysen durchzuführen und dabei das ganze gerichtsfest zu machen sowie diverse Normen aus verschiedenen Ländern zu beachten.
Nach der Vormittagssession, die bis etwa 1Uhr gedauert hat, gab es Mittagessen und anschließend sind Andreas und ich ein bißchen in Kuta, der Stadt in der wir uns befinden, spazierengegangen (jalan-jalan, laufen-laufen).
Natürlich sind wir an den Strand, Füße ins Wasser strecken (Badesachen hatten wir nicht dabei). Das Wasser ist schön warm, sehr viel wärmer als das letzte Mal, als ich am Meer war, das war im September an der Ostsee … brr, kalt. Nicht so hier, das Meer, besser gesagt der Indische Ozean, ist ziemlich warm um diese Jahreszeit … ach was, Jahreszeiten gibt es hier ja gar nicht, hier ist immer warm
Meer sehen:
Endlich mal wieder Wasser um die Füße. Sehr schön!
Wir sind noch ein bißchen durch Kuta spaziert, sehr viele Touristen überall, am Strand, in den Hotels, in den Geschäften. Und wenn ich Touristen sage, meine ich auch solche: Käsebleich bzw. rot von der Sonne verbrannt, Feinripphemden, die sich über dicke Bäuche spannen, Safarihut und die weißen Tennissocken in den Turnschuhen bis zum Knie hochgezogen. Und das ist nicht mal übertrieben, die sehen echt so aus! Sehr beliebt sind auch “Bintang Pilsener” T-Shirts, mit denen laufen hier hauptsächlich Australier rum.
Und man ist nicht nur auf chinesische und ähnliche Nationalitäten, nein -- auch so exotische Sprachen wie “deutsch” kommen hier voll auf ihre Kosten:
Am Strand gibt es -- wie wohl in allen Touristengegenden -- viele Verkäufer, die mit “you are my friend” und “hello mister” auf einen zukommen und Essen, Trinken, Taxifahren, Surflehrgänge, Sonnenbrillen, Drachen, Liegematten, Massagen, Früchte, Speiseeis, Muscheln und vieles mehr verkaufen wollen. “Mau tidak” hilft, “mögen nicht”. Das skurrilste Utensil, daß man kaufen kann, ist ein Bogen nebst Pfeilen. Vielleicht wäre der gar nicht so schlecht, um die anderen Verkäufer … öhm, vergessen wir das.
Nach dem anstrengenden Herumlaufen haben wir uns eine Entspannung verdient, in Form einer Massage im Spa des Hotels. Hier kann man für kleines Geld sich eine ganze Stunde lang einer Ganzkörpermassage unterziehen. Vom kleinen Fußzeh bis zu den Augenbrauen bleibt hier nichts ungequält, man sollte gar nicht meinen, daß so zierliche Indonesierinnen so viel Kraft haben können und so fiese Sachen mit dem Rücken und anderen Körperteilen anstellen können. Wahrscheinlich habe ich da jetzt überall blaue Flecken, muß ich morgen mal schauen. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt, alle Verspannungen sind weg, anschließend sind wir nicht zurückgelaufen, sondern eher geschwebt. Boah, sowas entspannendes. Muß ich bald mal wieder machen, als ausgleich zur vielen Verspannung beim Arbeiten am Computer. Gibt es sicherlich auch in Depok.
Abends sind wir Essen gegangen, in ein Balinesisches Restaurant, ich habe Gurame-Fisch gegessen, schon wieder kein Bild. Tja.
Und zum Abschluß noch was für unsere Tierfreunde:
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Comments
- inge Weber says:
#1 2008-12-02 18:48 | Hallo Arne,
ich bin die tante von Brigitte und habe soeben in einem Telefongespräch von Brigitte deine HP-adresse erfahren und natürlich diese auch gleich besucht. Ich hoffe du konntest außer Kuta auch noch andere Orte in Bali anschauen, denn Kuta ist wohl die vom Massentourismus am stärksten geprägte Stelle. Brigitte hat ja wohl schon Reisefieber. Ich wünsche euch eine schöne Zeit!
viele Grüße von Inge Weber