Wenn was nicht klappt, dann alles

Dinge die nicht einfach sind:

Kurz: das schwierigste am Visum beantragen ist, das ganze abzuschicken.

Heute sollte es soweit sein: ich hatte alle Unterlagen zusammen für das Visum, das Anschreiben war geschrieben und auch sonst war ich fertig.

Nun fehlte noch die Visumsgebühr, die muß überwiesen werden und der Kontoauszug mit dem Antrag mitgeschickt werden. Ich habe mich für die Premium-Variante Mehrfacheinreise-Visum entschieden, so kann ich z.B. zwischendurch mal in ein benachbartes Land fliegen und darf wieder einreisen (mal schauen, ob ich davon Gebrauch mache, aber sicher ist sicher …).

Am einfachsten ist bezahlen ja bekanntlich per Online-Banking, und am preiswertesten auch, da die Banken mittlerweile für alles, wo ein Mensch oder ein Stück Papier was mit zu tun hat, Gebühren nehmen (und das schon seit Jahren, die Banken haben das mit dem Bedienzuschlag besser raus …). Aber ganz so einfach ist das dann wiederum nicht, wenn man auf einmal von der Meldung “Ihr Zugang ist gesperrt - Bitte informieren Sie Ihren Berater” überrascht wird und nichts mehr geht. Toll! Immerhin war es wohl noch innerhalb der Beratungszeiten der Bank, denn eine freundliche Dame ging ans Telefon. Nachdem ich ihr mein Problem geschildert und alle meine persönlichen Daten bei ihr angegeben habe, hat sie erstmal Rücksprache mit irgendwem gehalten (schöne Warteschleifenmelodie übrigens) und festgestellt, daß sie das Problem so einfach nicht lösen kann. Aber sie kann meine Überweisung telefonisch aufnehmen, und dann geht das auch. Dafür hat sie dann eine Tonaufnahme gestartet, woraufhin ich nochmal meine sämtlichen Daten aufsagen durfte, dann hat sie die Überweisung vorgenommen. Immer wieder lustig, was es so alles gibt … Immerhin konnte ich in meinem Onlinebanking-Portal noch meine Umsätze aufrufen und die eben getätigte Überweisung ausdrucken …

Die nächste Schwierigkeit war dann, einen Copyshop mit einem funktionierenden Kopierer zu finden. “Ja, wir kopieren” .. sehr gut .. “normalerweise, aber heute ist der Kopierer kaputt” .. arhg! Aber zur Not tut auch ein abphotographierter Zettel seinen Dienst, dann habe ich es auch gleich noch digital und in Farbe vorliegen. Immerhin etwas.

In der Postfiliale habe ich alles nochmal durchgeschaut und sortiert und wollte dann das ganze per Einschreiben schicken (ist ja immerhin der originale Reisepaß drinnen!). Auf die Frage der Postangestellten (Beamtin -- gibts sowas noch? Zumindest hat sie dafür zu effizient und schnell gearbeitet), ob ich bar bezahlen möchte, antwortete ich vorschnell “ja”, stellte dann aber fest, daß ich nicht genug Geld dabei hatte. Tja, was tun? Die Leistungen waren schon in der Kasse eingetippt und der Kassenzettel schon gedruckt (effizient und schnell, wie erwähnt), da kam mir die rettende Idee, auf einem Postamt ja nicht ganz abwegig: “Kann ich mit Briefmarken zahlen?” 

Das Gesicht hättet Ihr sehen müssen :-) Aber sie hat dann doch ohne weitere Probleme meine Briefmarken für den Notfall (war ja einer) entgegengenommen und in die Schublade getan, aus der sie grade die anderen entnommen hat (“Ist alles schon so gebucht” -- aha, sind Briefmarken neuerdings durchnummeriert?).

Zu guter Letzt war sie wohl so verwirrt, daß sie alle Briefmarken auf den Hinschickumschlag geklebt hat, der Rückumschlag aber noch leer war. Auf meine Nachfrage hin hat sie dann schnell die noch nicht ganz angetrockneten Briefmarken wieder abgepult und auf dem Rückumschlag geklebt, somit war das nun ein vollständiger “self-addressed envelope with registrationstamp/einschreiben”, wie gefordert.

Das waren also meine heutigen Erlebnisse, und wie viel Altpapier ich aus meinem Zimmer getragen habe, erzähle ich morgen.

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  1. Das Visum, die Botschaft und ich Eine tolle Sache ist ja die Bürokratie. Andere haben Glück und müssen sich nur mit der französischen Bürokratie rumschlagen, aber mich trifft die volle Breitseite: Indonesische Bürokratie. Das mit dem Visum habe ich ja fr&uu

Weblog: Blog Indonesia
Tracked: Sep 24, 13:27

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